Corona: Brennglas der Krise des Gesundheitssystems – Gesundheitsbündnisse berichten.

Pressekonferenz der Gesundheits- und Pflegebündnisse am 19. 5. 2020, 10:30 – 11:15 Uhr

Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 stellt im Gesundheitswesen sowohl die Beschäftigten als auch die Patient*innen vor Herausforderungen. Im Mittelpunkt der gesellschaftlichen Organisation der Krankheitseindämmung stehen – neben individuellen Infektionsschutzmaßnahmen – die Behandlungskapazitäten in den Krankenhäusern und die Bedingungen zur Pflege von Senior*innen und besonders gefährdeten Gruppen. Berichte von den „Brennpunkten der Pandemie“ (SZ, 22. 4. 2020), vom „Altenpfleger in Mülltüten“ (FAZ, 28. 4. 2020) und über „Die wachsende Angst vor dem Infektionsherd Krankenhaus“ (WELT, 16. 4. 2020) verdeutlichen: In den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen verdichtet sich die Pandemie und die aktuelle Krise.

Dabei stellen sich weitreichende gesundheitspolitische Fragen, die vor allem auch die Beschäftigten und Patient*innen selbst beantworten können und wollen. Nicht erst seit der Coronakrise treten hierfür deutschlandweit zivilgesellschaftliche Gesundheits- und Pflegebündnisse für gute Arbeitsbedingungen und Versorgung ein und stellen Forderungen nach einem bedarfs- statt marktgerechten Gesundheitswesen.

In der virtuellen Pressekonferenz geben Pfleger*innen, Patient*innen und Aktivist*innen Einblick in ihre derzeitige Situation und stellen gesundheitspolitische Forderungen und Konsequenzen aus der Corona-Krise vor.

Claudia Lenden, Gesundheits- und Krankenpflegerin: „Die Corona-Pandemie zeigt uns die größte Schwachstelle im Gesundheitswesen: es fehlt an Personal. Das bedeutet Überlastung, die gerade besonders gefährlich ist für Patienten und Mitarbeiter.“

Michael Barg, Patient: „Die Beschäftigten sind im Dauerstress und das überträgt sich auf die Patientinnen und Patienten. Unter solchen Bedingungen wird niemand schnell gesund.“

Dr. Nadja Rakowitz, Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte und Bündnis Krankenhaus statt Fabrik: „Der Krankenhaus-Sektor ist in Folge der Ökonomisierung zersplittert in Krankenhäuser mit unterschiedlicher Trägerschaft, die alle in Konkurrenz zueinanderstehen und deshalb nicht an Kooperation interessiert sind; die Leistungen folgen dem Geld. Als Konsequenz aus der Pandemie müssen die Krankenhäuser kostendeckend finanziert werden und miteinander kooperieren können. Dafür müssen Konkurrenz und Gewinne abgeschafft werden.“

Silvia Habekost, Aktivistin im Berliner Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus: „Auf die prekäre Situation in den Krankenhäusern und in der Pflege machen wir schon lange aufmerksam. Jetzt sehen wir eine Chance, unsere Forderungen durchzusetzen. Wir kämpfen weiter für eine Personalbemessung für alle Beschäftigten und eine echte finanzielle Aufwertung.“

Moderation: Kalle Kunkel, Bündnis Krankenhaus statt Fabrik

Technik: Das Gespräch findet via Zoom statt. Zuschauer*innen können unter folgendem Link teilnehmen: us02web.zoom.us/j/86735862386

Journalist*innen können direkt am Gespräch teilnehmen. Hierfür bitten wir um Anmeldung bis zum 18. 5. 20, 19:00 Uhr unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Sie erhalten am Morgen des Folgetages Ihren Zugangslink.

Zur Konferenz laden ein:

Kölner Bündnis für mehr Personal im Gesundheitswesen, Düsseldorfer Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus, Gesundheitsbündnis Bonn, Hamburger Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus, Pflegebündnis Ulm, Berliner Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus, Pflegebündnis Lüneburg, Kieler Pflegebündnis, Marburger Aktionsbündnis Gemeinsam für unser Klinikum!, Bremer Bündnis für mehr Personal im Krankenhausuns reicht`s, Betriebsgruppe im Klinikum Bremen Mitte, Überbetriebliches Solidaritätskomitee Rhein-Neckar, Unabhängige Betriebsgruppe Helios Amper Klinikum Dachau, Oberhausener Bündnis für eine menschenwürdige Gesundheitsversorgung

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